Schon länger hatten wir geplant, im September nochmals eine Woche ans Meer zu fliegen – die Wahl fiel schließlich auf Sizilien, da alle Menschen, die bereits dort waren, davon zu schwärmen schienen. Freunde empfahlen uns die wunderschöne historische Stadt Siracusa an der Ostküste.
So buchten wir, packten unsere Koffer und befanden uns schon bald im Flugzeug Richtung Süden.
Und ich muss vorweg schon sagen, Sizilien hat uns wirklich berührt – die wunderschönen antiken Städte, unberührte Natur (hier natürlich unter anderem der faszinierende Vulkan Ätna), kristallklare Strände und nicht zuletzt die Herzlichkeit der Sizilianer. Abgesehen von den wunderbaren Märkten mit ihren überquellenden frischen Obst- und Gemüseständen war veganes Essen auch sonst überall problemlos zu bekommen.
Nach der Ankuft in Catania holten wir noch unser Mietauto für die Woche ab (bei den engen Straßen und dem landestypischen Fahrverhalten der Sizilianer würde ich euch ebenfalls ein kleines Fahrzeug empfehlen) und checkten in unserer Airbnb-Unterkunft in Siracusa ein.
Tag 1
In der Früh erkundeten wir joggend die Insel Ortygia (das historische Zentrum von Siracusa), durch zwei Brücken mit dem Festland verbunden. Sofort wird man überwältigt von der Schönheit der Stadt – einerseits die tolle Kulisse der antiken Gebäude, andererseits der atemberaubende Blick entlang der Küste übers Meer. Der Sonnenaufgang tauchte die Stadt in ein warmes goldenes Licht – einfach wunderschön.
Danach fuhren wir zum ca 1 Stunde südlich gelegenen Strand Forte Bianche, der zwar recht voll (letztes Wochenende vor Ferienende), aber wirklich schön war. Die Kombi Sandstrand und klares Wasser hatte ich selten so erlebt wie hier in Sizilien.
Vollgetankt mit Sonne ging es schließlich weiter in die Barockstadt Noto, die 1693 von einem Erdbeben völlig zerstört wurde und mittlerweile zum UNESCO Welterbe gehört.
Abendessen waren wir im vegan/vegetarischen Restaurant Picnic (sehr empfehlenswert!), danach genossen wir nach einem Spaziergang durch die Stadt noch das gratis Freiluftkonzert vor dem Palazzo Ducezio.
Tag 2
Beim morgendlichen Laufen hatten wir zufällig einen Flohmarkt entdeckt, den wir sofort besuchen wollten. Ich erstand dort ein langes Kleid sowie einen antiken Bilderrahmen (der mittlerweile bei uns in der Wohnung hängt).
Danach ging es zum archäologischen Park „Parco Archeologico della Neapoli„, ein riesiges Areal römischer und griechischer Bauwerke. Zu den berühmtesten zählen das gewaltige griechische Theater, das Ohr des Dionysios sowie das römisches Amphitheater – sehr beeindruckend alles.
Die 2. Hälfte des Tages wollten wir am Strand verbringen und testeten einen weiteren Strandabschnitt mit dem Namen „San Lorenzo“.
Abends spazierten wir Richtung Hafen und kamen durch Zufall (eigentlich wollten wir ein anderes Restaurant besuchen, bekamen aber ohne Reservierung keinen Platz) an einem supernetten Restaurant „Il Pontile“ direkt am Wasser vorbei. Auf der Speisekarte konnten wir tatsächlich ein paar vegane Speisen ausfindig machen (u.a. den wunderbar fruchtig-erfrischenden original sizilianischen Salat mit Orangen, Zwiebeln und Oliven).
Tag 3
In der Früh waren wir selbstverständlich wieder laufen vor der atemberaubenden Kulisse der Insel.
Nach dem Frühstück fuhren wir zu einem weiteren Strand, der sich als tolle kleine Bucht (gratis und sauber, da neben einem Hotel) entpuppte. Traumhafte Natur, wenige Menschen und klares Wasser luden dazu ein, den ganzen Tag lesend, relaxend in der Sonne zu verbringen. Wir fanden ihn so schön, dass wir im Laufe des Urlaubs sogar nochmals zu diesem Ort zurückgekehrt sind.
Super entspannt schlossen wir uns abends einer Free Walking Tour durch Ortygia an – witzigerweise stellte sich heraus, dass unser Tour Guide eine ursprüngliche Wienerin war, was die Sache natürlich besonders nett machte.
2 Stunden ging es vorbei an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten, gleichzeitig erfuhren wir viel über die Geschichte der in der Antike einst so mächtigen Stadt. Free Walking Tours gibt es mittlerweile in den meisten Städten und sind wärmstens zu empfehlen, da man oft Dinge erfährt, die von klassischen Touristen-Touren ausgespart werden. Bezahlt wird nach eigenem Ermessen mittels Trinkgeld.
Zum Abendessen (Bruschetta) blieben wir in der Altstadt und gönnten uns zum Abschluss noch ein Eis am Stiel bei Stecco Natura , die zahlreiche vegane Sorten im Angebot haben.
Tag 4
Heute war endlich der Ätna an der Reihe, der immer noch aktive und größte Vulkan Europas (2017 das letzte Mal ausgebrochen).
Schon unten am Parkplatz merkt man, wie die Luft deutlich kälter wird, mit der Seilbahn gelangt man noch höher auf etwa 2.500 Meter hinauf (30 EUR pro Person). Hier oben hatte es lediglich 12 Grad und es wehte ein starker Sturm – trotz warmer Kleidung war es eindeutig sehr kalt.
Es war beeindruckend, in den Kratern umherzuwandern, leider war es ziemlich diesig und so war die – ansonsten sicherlich wunderbare Aussicht – nicht ganz so gut. Nach ungefähr 2 Stunden ließen wir uns ziemlich erfroren mit der Gondel wieder hinabbringen und fuhren weiter nördlich Richtung Taormina.
Zuvor planten wir noch einen Bade-Zwischenstopp gegenüber der hübschen Isola Bella ein, einem kleinen Naturschutzgebiet am Fuße der Bergstadt Taormina.
In der Stadt selbst ist es zwar möglich zu parken, aber relativ teuer (bis zu 6 EUR pro Stunde), daher empfehle ich, euch unten in das große Parkhaus zu stellen, von dort fährt im 15-Minuten Takt ein Bus (kostenlos), der euch hinauf zur Stadt bringt.
Taormina besitzt eine wunderschöne Altstadt mit Kirchen, Palästen, Theatern und einem tollen Park mit gigantischer Aussicht aufs Meer.
Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Stadt, fanden wir ein nettes sizilianisches Restaurant (Ristorante L´incontro) mit einem wunderbaren Ausblick, einem lieben Inhaber und (immerhin) vegetarisch auf der Karte extra gekennzeichneten Gerichten. Wahrscheinlich gibt es hier auch den besten Wein Siziliens.. 🙂
Tag 5
An diesem Tag wollten wir einen anderen Strand weiter südlich ausprobieren, im Naturreservat Vendicari – hier fanden wir ebenso wie gewohnt kristallklares Wasser trotz Sandstrand vor.
Gegen Abend machten wir uns dann auf den Weg nach Mazarmemi, einem malerischen Fischerdorf mit schmalen Gassen und liebevoll gestalteten Häusern. Am Hauptplatz reiht sich ein Lokal neben das andere und auch sonst gibt es an jeder Ecke kleine Märkte und Souvenirs zu kaufen. Es ist ein wunderschöner Ort und, insbesondere bei Abenddämmerung, lassen sich hier tolle Fotos machen. Da man in Sizilien zu jedem Drink ein paar Snacks serviert bekommt, verzichteten wir aufs Abendessen und genehmigten uns am Rückweg nur noch ein paar Snacks – sizilianische Arancini und Eis bei Tasta – Gelato Naturale.
Tag 6
Tagsüber verbrachten wir wieder einen entspannten Badetag in „unserer“ Bucht – schließlich war es ja unser Sommerurlaub 🙂 Abends ging es dann erneut nach Ortygia zum rein veganen Restaurant Moon , auf das ich mich schon sehr gefreut hatte.
Dieses wartet mit einer wirklich umfangreichen Speisekarte mit großartigem Angebot an veganen Gerichten auf. Es war gar nicht so leicht, sich zu entscheiden, alles klang gut und sah toll aus. Absolute Empfehlung meinerseits!
Tag 7
An unserem letzten Tag in Sizilien hatten wir geplant, am Vormittag zum berühmten Cava Grande zu fahren, einem riesengroßen Naturreservat, das sich ideal zum Wandern eignet (wir hatten leider zu wenig Zeit dazu). Von oben hat man eine tolle Aussicht ins Tal und über den Fluss Cassibile.
Schon am Weg hin kommt man an der teils noch unberührt wirkenden Natur im Landesinneren vorbei, die Landschaft unterscheidet sich nochmals ein wenig von der Küste – wunderschön, vereinsamt, ruhig, idyllisch.
Danach statteten wir noch dem Shopping Outlet-Center „Sicilia Outlet Village“ in Agira einen Besuch ab. Dieses ist relativ neu, sehr gepflegt und hat ein paar wirklich nette Läden abseits der Mainstream-Geschäfte wie Nike, Hugo Boss, usw, bei denen man tolle italienische Mode erstehen kann. Um 18 Uhr ging schließlich unser Flug zurück nachhause – sehr gerne kommen wir wieder!
Allgemeine Tipps für Sizilien:
in alle Supermärkten gibt es übrigens genau wie bei uns eine gute Auswahl an pflanzlicher Milch, Joghurt und Tofu etc. Selbst diverse Eissorten und ein veganes Croissant (Lidl) haben wir gesichtet.
Frühstück selbstgemacht – und super günstig 🙂
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4 Comments
Liebe Krisi,
wir haben 11 Tage Sizilien für Oktober gebucht und bei der Suche nach Vegan-Erfahrungen bin ich bei dir gelandet. Vielen, vielen Dank für die tollen Bilder und den schönen Reisebericht. Du hast meine Vorfreude noch mal mehr gesteigert!
Liebe Grüße aus dem deutschen Rheinhessen,
Lisa
Hey liebe Lisa,
entschuldige die späte Antwort!
Vielen Dank für deine lieben Worte und ich hoffe, ihr hattet eine wunderbare Zeit in Sizilien 🥰☀️
Lg,
Krisi
Hello liebe Krisi
Dein veganer Reisebericht ist cool und hilfreich. Wir werden im September nach Sizilien fahren (Zug) und 16 Tage dort bleiben. Weisst du zufällig noch, wo „eure Bucht“ war zum Baden (bei einem Hotel). Schade, dass ich von dir noch nicht wusste, als ich vor 2 Jahren mit dem Velo von der Schweiz nach Budapest gefahren bin und in Wien einen Zwischenstopp gemacht habe….hatte danzumal gleich bei der Anlunft am AV Cube mitgemacht… und ein paar liebe Vegane Leute kennengelernt….. vielleicht warst du ja auch dabei 🙂 Beste Grüsse, Pat
Hey liebe Pat,
danke für deine liebe Nachricht!
Es war diese Bucht: https://goo.gl/maps/r477oh5HY3PF2vG77
Alles Liebe und einen wunderschönen Urlaub!
Krisi